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Artikel aus dem Weserkurier vom 8. Oktober 2001, Nr. 235, SYK, von Regine Suling. |
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Martfeld. Was in anderen Dörfern der Umgebung üblich ist, kann auch in Martfeld bald Realität werden: ein Wochenmarkt. Landschlachter Werner Wolkenhauer, selbst markterfahren, organisierte Gemüse- und Honigstand, Blumenanbieter und Fischwagen und gruppierte sie um seine Haustür: Fertig war am Sonntag der Markt zur Probe. Bierbuden und eine Hüpfburg rundeten das Angebot aus einem besonderen Grund ab: Wolkenhauer schloss seine Schlachtereitore zum Tag der offenen Tür auf. Im Sommer hatte er das Familienunternehmen übernommen, jetzt präsentierte er den Betrieb. Viele Besucher ließen sich nicht lange bitten und nutzten die Gelegenheit, um durch die Produktionsräume zu streifen. Geschlachtet wird selbst. Stolz erklärte Wolkenhauer, dass hier noch selbst geschlachtet werde. Bis zu 15 Schweine lassen wöchentlich ihr Leben, um anschließend als Kotelett und Wurstscheibe auf die Teller zu kommen. " Wir haben allein einen Kessel ausschließlich zum Knippkochen " , sagte Werner Wolkenhauer und deutete auf den Kessel, in dem rund 250 Kilogramm der deftigen Spezialität zubereitet werden. " Der Fleischcutter ist das Schmuckstück der Firma " , erzählte der Schlachter mit Leib und Seele und erklärte, dass die Maschine mit den blitzenden Klingen das Fleisch mit bis zu 8000 Umdrehungen pro Minute zerkleinere. Spätestens, als die Besucher die unter der Decke baumelnden Mettwürste entdeckten oder zwischen Mortadella und Schinkenstücken durchs Kühlhaus spazierten, bekamen sie Appetit auf mehr. Für Wolkenhauer stand gestern besonders im Vordergrund, Berührungsängste bei seinen Kunden abzubauen. " Seit meine Mutter verstorben ist und meine Frau oder mein Onkel im Wagen stehen, trauen sich viele nicht mehr, bei uns einzukaufen." Zum Betrieb bekannt. Nun bekannte sich der Junior zu seinem Betrieb und schuf rundherum eim beschauliche Atmosphäre. Ein verkaufsoffener Sonntag zusammen mit anderen Marfelder Betrieben sei indes nicht gelungen, bedauerte Wolkenhauer. Doch mit seinem gelungenen Markt-Probleauf weckte er bei den Besuchern Neugier auf mehr. Und wer weiß! Vielleicht hat Martfeld ja dann bald seinen eigenen Wochenmarkt... |
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